RP – oder: Die Möglichkeit jemand anderer sein zu können, wann immer man will


Meine Lieben...
Wem von euch ist denn der Begriff „RP“ geläufig? Ausgeschrieben steht es für „Roleplay“ - also „Rollenspiele“.
Diejenigen, die noch nie damit zu tun hatten, haben jetzt entweder Gedanken eines schlüpfrigen Liebesspiels im Kopf, oder denken an die LARP-Spieler, die sich im Wald oder auf Conventions in – mehr oder weniger – aufwendigen Kostümen zeigen und scheinbar in einer Welt leben, die jenseits der Realität existiert.

Ich kann es ja verstehen. Doch das „RP“, welches ich meine, ist ein ganz anderes.
Es gibt nämlich zum einen ein sogenanntes „TableTop Roleplay“ - dazu gehören zum Beispiel „Das schwarze Auge“, „Shadowrun“, „Midgard“, „D&D“, „Warhammer“, usw.! Es läuft eigentlich immer gleich ab. Es wird sich in Gruppen getroffen, ein „Meister“ leitet das Spiel und die Mitspieler schlüpfen in die Rolle fantastischer Gestalten, verzichten zumeist aber darauf, sich dabei zu verkleiden. I.d.R. findet so ein „TableTop Roleplay“ auch nur eine Tag oder einen Abend statt. Oftmals wird die Geschichte dann unterbrochen und an einem anderen Termin weitergespielt. Viele Rollenspieler spielen mehrere dieser Abenteuer parallel, immer mit anderen Charakteren. Dabei hat man „Charakterblätter“, auf denen die Eigenschaften und Waffen/Ausrüstungen, plus einige andere Dinge, vermerkt sind – man will ja nicht plötzlich einen Ork spielen, obwohl man eigentlich eine Elfe ist.
Viele dieser Spiele sind mit Würfeln verbunden, so dass es in einer Schlacht und/oder einem Rätsel/Dungeon ziemlich spannend werden kann. Und manchmal....ja...*seufz*...manchmal sterben sogar liebgewonnene Charakter. Ich bin hab's auch schon einmal hinter mir.
Dann beginnt die ganze Arbeit von vorn. Man erstellt einen Charakter....man stolpert unbeholfen in einem Abenteuer zu einer bereits bestehenden Gruppe....lässt sich vermöbeln und kann mit viel Glück etwas dazulernen und aufsteigen.
Wie ihr euch sicher denken könnt, gehöre auch ich einer solchen Gruppe „Verrücktr“ an. ^^ Unser Spiel heißt „Fenris“ und ist von meinem Mann vor über 20 Jahren selbst erfunden worden. Wir sind derzeit eine kleine Gruppe von fünf Leuten. Leider stecken wir gerade in einer Zwangspause. Es gibt da ja so Menschen, die studieren....und brauchen dann Zeit dafür... pffffff... ;)

Und dann gibt es da noch eine andere Art von „RP“. Eine so wundervolle und fantastische Art, dass ich sie direkt favorisiere.
Die Art, ein „RP“ schriftlich zu spielen. Dies geschieht meist in entsprechenden Foren.
Dort meldet man sich an, überlegt sich einen Namen und das Geschlecht – das sollten die ersten Überlegungen sein, sonst macht das ja gar keinen Sinn – dann beginnt man über die Äußerlichkeiten seiner Figur nachzudenken. Manchmal, gerade am Anfang, sieht man das ein bisschen engstirnig. Als Frau spielt man eine Frau, als Mann einen Mann. Je nach Genre des Rps schlüpft man in die realistischste Rolle, die einem dazu einfällt. Erst später, wenn man merkt, dass die Möglichkeiten unbegrenzt sind, entwirft man noch einen zweiten, einen dritten oder vielleicht sogar einen vierten Charakter. Man wird waghalsiger, schlüpft in die Rolle eines ganz anderen. Nimmt Charakterzüge an, die einem im realen Leben niemals in den Sinn kommen würden.
Man schlüpft in eine andere „Haut“ und erlebt Geschichten, Abenteuer, Liebesromanzen, Schatzsuchen oder Todesreisen. Die Möglichkeiten sind grenzenlos..

Die Gefahr dabei, Realität und RP zu vermischen, ist groß. Doch das muss jeder für sich selbst abschätzen...

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